Falsch entsorgte Plastiktüten richten in der Umwelt einen erheblichen Schaden an. Auch hinsichtlich des Rohstoffeinsatzes ist es notwendig, den Verbrauch an Tüten zu reduzieren. Nehmen Sie daher besser einen Einkaufskorb oder wiederverwendbare Taschen zum Einkauf mit.

Aber Achtung: Jutebeutel scheinen auf den ersten Blick sehr ökologisch. Für die Produktion der Stofftaschen ist jedoch eine Menge Energie notwendig und es werden viele Ressourcen verbraucht. Damit sich der Kauf eines Jutebeutels im Gegensatz zu einer Plastiktüte lohnt, muss dieser etwa 130 Mal wiederbenutzt werden. Daher gilt: Wenn Jute, dann nur einen oder wenige Beutel und diese/n immer wieder zum Einkauf mitnehmen. Die beste Klimabilanz (an erwerbbaren Tüten im Kassenbereich) haben übrigens wiederverwendbare Kunststoff-Tragetaschen aus Recyclingmaterial.

Der Großteil der Abfälle stellt hinsichtlich des Volumens das Material Plastik dar. Aus diesem Grund ist nicht nur der zuvor erwähnte Verzicht auf Plastiktüten ist ein wichtiger Punkt, um Abfälle zu vermeiden. Auch auf Plastikverpackungen kann mit ein wenig Know how beim Einkauf verzichtet werden und das spart zu Hause eine ganze Menge Müll! Greifen Sie häufiger zu unverpackten Varianten z.B. bei Gemüse, Obst oder Kosmetik (z.B. festes Shampoo) oder lassen Sie Verpackungsmaterial - sofern nicht unverpackt möglich - direkt im Supermarkt. Scheuen Sie sich nicht im Markt auf unnötige Verpackungen aufmerksam zu machen. Viele Märkte sind gerne bereit, ihren Kunden Alternativen zur Verfügung zu stellen.

Für viele Produkte gibt es zudem bereits plastikfreie Alternativen - angefangen beim Strohhalm: Seit einiger Zeit gibt es vermehrt Edelstahl oder Glasstrohhalme zu kaufen. Eine tolle dauerhafte Alternative zum bisher gewohnten Wegwerfartikel! Auch Kaugummis, dessen Kaumasse herkömmlicherweise auf Plastik basiert, gibt es bereits plastikfrei zu kaufen. Gesünder für den eigenen Körper und die Umwelt! 

Einwegflaschen aus PET werden nach Gebrauch zwar recycelt, jedoch wird nur ein gewisser Teil zu neuen Getränkeflaschen umgewandelt (Recycling-PET) - der Großteil unterliegt dem Downcycling (Recycling zu geringerwertigen Produkten wie Non-food-Verpackungen, Polyesterfasern etc.). Einweg-Glasflaschen können in der Regel zwar gut recycelt werden, benötigen hierfür jedoch eine große Menge Energie, was dessen Nutzung nicht sonderlich umweltfreundlich macht.

Mehrwegflaschen aus PET können von der Getränkeindustrie bis zu 20 Mal maschinell gesäubert und wiederbefüllt werden. Mehrweg-Glasflaschen können sogar bis zu 50 Mal wiedergenutzt werden, bevor sie recycelt werden. Das spart Ressourcen und schont die Umwelt!

Aber Achtung: Nicht immer übertrumpft die Mehrweg-Glasflasche die aus PET. Da Glasflaschen schwerer sind, fallen hier auch mehr Emissionen beim Transport an. Daher gilt: Mehrweg-Glasflaschen aus der Region (z.B. bei Mineralwasser) sind hinsichtlich der Ökobilanz nicht zu überbieten - haben diese jedoch lange Wege hinter sich, heben sich die Vorteile (je nach Entfernung) ggf. auf.

Tipp: Einfach Wasser aus der Leitung trinken. Leitungswasser hat in Deutschland eine sehr gute Qualität und kann mittels eines Wassersprudlers auch mit Kohlensäure versetzt werden.

Schreiben Sie sich eine Einkaufsliste, um den Bedarf an Lebensmitteln richtig einzuschätzen. Auch der Erwerb von Qualitätsware anstelle von Wegwerfartikeln (z.B. Einweggrill) ist sinnvoll. Diese sind vorab zwar teurer, rentieren jedoch aufgrund ihrer Langlebigkeit, Reparierbarkeit oder dem Wiederverkaufswert.

Achten Sie der Umwelt zuliebe zudem auf regionale Produkte, um lange Transportwege zu vermeiden. Auch der Konsum fair gehandelter und ökologischer Produkte ist eine Möglichkeit, bewusster einzukaufen. 

Kaufen Sie möglichst wenig Fast Food und mehr frische Lebensmittel, erstere bringen meist besonders viel Verpackungsmüll mit sich. Viele Frischetheken akzeptieren bereits mitgebrachte Behälter und füllen Ihre Ware darin ab.

Meiden Sie zudem doppelt verpackte Lebensmittel (z.B. Pralinen in Metallfolie und Plastikverpackung) so gut es geht und entscheiden Sie sich besser für Verpackungen aus einem Material statt einem Verbundmaterial (letzteres lässt sich wesentlich schlechter bis gar nicht recyceln).

Altes hat seinen Charme! Der Besuch von Flohmärkten ist daher nicht umsonst wieder total im Trend. Lassen Sie sich inspirieren und kaufen Sie doch mal "gebraucht". Hinter vielen Gegenständen steckt eine Geschichte, die diese erst so besonders macht und nebenbei tragen Sie dazu bei, Abfälle zu vermeiden.

Drucken Sie beidseitig oder zwei Seiten auf einer Seite (Befehle im Druckmenü). Bevorzugen Sie zudem Recyclingpapier, welches mit dem Umweltzeichen »Blauer Engel« gekennzeichnet ist. Kinder können bereits beschriebenes Papier noch ideal zum Basteln oder zum Malen auf der Rückseite verwenden. Auch Bücher müssen nicht immer neu gekauft und anschließend nur einmal gelesen werden. Büchereien bieten den Vorteil, die Bücher vielen Menschen zur Verfügung zu stellen – auch so geht Papiersparen!

Aber Achtung: Häufig werden FSC-zertifizierte Holzprodukte mit Recyclingpapier verwechselt - dies ist jedoch nicht korrekt! FSC-Papier steht zwar für "nachhaltige Forstwirtschaft", beinhaltet jedoch keine Recycling- sondern Frischholzfasern. Der Nachteil an FSC ist, dass es sich hier häufig um plantagenartige Monokulturen handelt, was sich bekanntlich negativ auf die Artenvielfalt auswirkt. "Nachhaltig" steht hier also lediglich für einen nachwachsenden Rohstoff - allerdings auf Kosten der ökologischen Vielfalt.

Brotdosen sparen unnötiges Verpackungsmaterial wie Alu- und Frischhaltefolie. Im Rahmen der Abfallvermeidung erhalten daher alle Erstklässler des Landkreises die Brotdose mit der kleinen Robbe. Eltern und Lehrer informieren wir gleichzeitig über ein gesundes und abfallarmes Frühstück. Brotdosen und Getränkeflaschen eignen sich jedoch nicht nur für Kinder, sondern genauso gut für Erwachsene!

Tipp: Viele Supermärkte bieten bereits an, eigene Brotdosen mit an die Frischetheke zu bringen, um diese dort befüllen zu lassen. Auch auf diesem Weg kann unnötiges Verpackungsmaterial einfach gespart werden. Das Gleiche gilt für wiederverwendbare Coffee-to-go-Becher beim Bäcker.

Nicht immer lässt sich Abfall vermeiden - zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick lassen sich viele Gegenstände allerdings mehrfach verwenden oder umfunktionieren. Bereits vorhandene Plastiktüten können z.B. noch als Müllbeutel, Gläser zur Aufbewahrung oder Zeitungspapier als Geschenkpapier genutzt werden. Es gibt unzählige Möglichkeiten "Abfälle auf den ersten Blick" weiterzuverwenden und so den direkten Weg in die Mülltonne zu umgehen. Entstehen daraus sogar höherwertige Sachen (z.B. ein Stiftebehälter aus einer alten Dose), wird dieser Prozess als "Upcycling" bezeichnet. Auch so geht Abfallvermeidung ganz einfach!

Starten Sie zusammen mit anderen Menschen aus Ihrem Umfeld doch mal ein gemeinsames Clean Up. Dieses kann in Ihrer Wohngegend, am Waldrand oder Strand stattfinden. Sie werden (leider) erstaunt sein, wie viel Müll sich in unserer Umgebung finden lässt. Allein beim reinen Sammeln von Zigarettenstummeln auf der Straße kommt schnell eine beträchtliche Summe zusammen. Sie tun mit dieser Aktion nicht nur Ihrer Umwelt etwas Gutes, sondern werden sich hinterher mit Sicherheit zufriedener und glücklicher fühlen, ein gutes Werk vollbracht zu haben.

Möchten Sie lieber im kleinen Rahmen starten, dann nehmen Sie sich doch vor, bei jedem Spaziergang zunächst fünf Müllteile mitzunehmen. Jedes Teil zählt und auch so kommt schnell eine große Menge zusammen.

Tipp: Sie können sich mit Ihrer Gruppe, Verein oder Verband auch an der Aktion "Umweltgroschen" beteiligen. Somit können Sie sich mit Ihrer Sammelaktion gleichzeitig einen kleinen Obolus verdienen. Alle wichtigen Infos hierzu finden Sie hier.

Viele Gegenstände wie Elektrogeräte, Fahrräder oder auch Möbelstücke lassen sich entweder selbst oder direkt beim Händler (zum Teil sogar mit wenig Aufwand) reparieren. Häufig wandern diese stattdessen in die Tonne, da sich eine Reparatur im Vergleich zu einer Neuanschaffung nicht rentiert. Das ist schade! Schätzen Sie Ihre liebgewonnenen Gegenstände und schenken Sie Ihnen im Sinne der Abfallvermeidung ein neues Leben! 

Tipp: Viele Städte und Gemeinden bieten aus sogenannte Repair Cafés an, bei denen diverse Gegenstände gemeinsam begutachtet und repariert werden. In der Stadt Aurich bietet das Netzwerk Reparatur-Initiativen beispielsweise ein Repair Café in Familienzentrum an. 

Haben Sie noch alte Tassen im Schrank? Ausrangiertes Geschirr können Sie ohne großen Aufwand in individuelle Hingucker auf Ihrer Fensterbank verwandeln. Klappt auch super mit alten Teekannen!

Jeder kennt sie: Die gelben Spielzeug-Verpackungen aus der beliebten Kindersüßigkeit. Statt diese in die gelbe Tonne zu werfen, können die Plastik-Eier platzsparend zur Aufbewahrung verschiedenster Kleinst-Gegenstände verwendet werden.

Schon wieder ist das Klopapier alle! Doch dieses Mal wandern die kleinen Papprollen nicht ins Altpapier. Schön verziert und mit eingeklappten Enden eignen sie sich hervorragend als kleine Geschenkverpackung, als Adventskalender, oder für andere Bastelideen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt!

Mit einem gesäuberten Tetrapack, etwas Jutegarn, einem Fingerfood-Spieß aus Holz und Streufutter können Sie den Singvögeln in Ihrem Garten eine große Freude bereiten. Einfach mit einem Cutter-Messer eine ca. 10 x 7 cm große Öffnung ins untere Drittel der Tetrapack-Vorderseite schneiden und einen Fingerfood-Spieß als Sitzmöglichkeit darunter durch das Tetrapack stechen. Anschließend die oberen Laschen des Tetrapacks hochklappen, mit einem kleinem Loch versehen, das Jutgarn durchfädeln und die Station anschließend mit Streufutter befüllen. Die Futterstation regengeschützt aufhängen und den Inhalt regelmäßig auf Feuchtigkeit kontrollieren.

Mit Originalverschluss oder einem anderen passenden Aufsatz eignen sich Glasverpackungen von z.B. Smoothie-Getränken hervorragend zur Lagerung von Lebensmitteln, als Seifen- oder Zuckerspender oder bunt bemalt als kunstvolle Teelichter.

Einfach einen leeren Schuhkarton (o.ä.) mit senkrecht aufgestellten Klopapier-Papprollen auffüllen und diese vereinzelt mit Leckerlies befüllen. Besonders Katzen sind in der Lage, die Leckerlies sehr grazil und mit Ausdauer aus den schmalen Papprollen zu fischen. Eine einfache Art Ihren Liebling vor neue Herausforderungen zu stellen!